2 cents on politics
Erste Seite | « | 1 | 2 | 3 | 4 | 5 | 6 ... 9 | » | Letzte
[ Nach unten | Zum letzten Beitrag | Thema abonnieren | Älteste Beiträge zuerst ]
Re: 2 cents on politics
von Anticonformist am 21.09.2025 21:15Und kurzer Nachtrag dazu:
Die Statistik bezieht sich vor allem auf links-und rechtsextemistische Gewalt. Und allein darauf bezog sich die Antwort, weil die Behauptung aufgestellt worden ist, dass linksextremistische Ideologien hinsichtlich des Gewaltaspekts die „schlimmeren Menschen" (?) sind.

Re: 2 cents on politics
von Anticonformist am 21.09.2025 21:07Das ist absolut legitim. Glaub niemand will hier irgendjemanden eine Überzeugung aufdrängen, aber man darf durchaus jene challengen, wenn diese v.a. dann von „schlimmeren Menschen" redet, oder?
1. Ich habe hier nichts legitimiert oder relativiert. Ich habe lediglich darauf verwiesen, wie man vielleicht zu dem Schluss kommen könnte, dass es vielleicht jemand als „gute Gewalt" empfindet. Ob ich das selbst so sehe, ist eine andere Sache. Um es aber zu beantworten, zitiere ich mich gern nochmal selbst: Gewalt ist Gewalt. Ergo: ich heiße es von keiner Seite gut.
2. Glaube gerade anknüpfend an dein Beispiel bietet sich aber ein gutes Gegenbeispiel an. Vorab - bevor es jetzt auch heißt, ich relativiere Gewalt gegen Männer -: Nein, auch das ist inakzeptabel.
Aber denken wir dein Beispiel doch mal weiter: Was, wenn die Frau nur gewalttätig wird, weil sie permanent der Gewalt des Mannes ausgesetzt ist? À la Haustyrannen-Fälle (in der Rspr. eine Kasuistik für sich und jetzt nicht irgendwie Gewalt an Männern relativierend verstehen oder stets den Mann als Tyrann sehen)? Würdest du diese Gewalt der des Mannen gleichstellen?
Im Ergebnis ist es immer noch Gewalt. Aber siehst du da evt. einen Unterschied?

Re: 2 cents on politics
von Polythea am 21.09.2025 21:07Meine Gute, ich merk’ gerade, dass wir hier keine Diskussion führen, sondern dass du dich permanent im Kreis drehst. Ich liefere dir Belege – dein eigener Text, Zahlen, Zitate – und du schiebst alles beiseite, mit „hast du nicht verstanden„, ‚Statistiken sind nicht unabhängig‘ oder absurden Beispielen wie Nachbarschaftsstreit und Hecke. Wenn schon das reicht, um dich zu überfordern, dann weiß ich ehrlich gesagt nicht, wie wir noch weiterkommen sollen.
Muss doch auch deinem Gehirn wehtun, wenn man der Wahrheit nicht ins Auge blicken kann und so verbissen auf seine eigene Meinung zu sein?
Btw hier das Zitat aus deinem eigenen Beitrag:
Du wirfst mir „Relativierung“ vor, obwohl genau das in deinem eigenen Beitrag passiert ist: Du stellst linke Gewalt als angeblich ‚bessere‘ Gewalt neben rechte. Ich habe darauf hingewiesen, dass rechte Gewalt statistisch und in ihrer Zielrichtung die weit größere Bedrohung darstellt. Das ist keine Relativierung, sondern Fakt. Wenn du daraus konstruierst, ich würde Gewalt rechtfertigen, dann verdrehst du bewusst.
Dein Beispiel mit „Frau schlägt Mann“ ist ehrlich gesagt grotesk. Niemand redet davon, dass Gewalt „gut“ sei. (Außer du, die mir immer ständig Worte in den Mund dazu legen möchte), aber es macht eben einen Unterschied, ob Gewalt wahllos Minderheiten trifft oder ob sie – immer noch falsch – gegen, sag ich’s frei raus, Nazis und Institutionen gerichtet ist. Wer das nicht unterscheiden will, blendet bewusst die Realität aus. (You good, girl?)
Am Ende heißt deine ‚Differenzierung' nichts anderes als Verharmlosung. Wenn du schon an einfachen Punkten scheiterst, drehen wir uns nur im Kreis. Bleib lieber beim Rollenspiel – Politik überfordert dich. War dennoch ein netter Austausch und in dem Sinne, weil es wieder sein muss:
created with https://imgflip.com/memegenerator
Re: 2 cents on politics
von Polythea am 21.09.2025 20:01>>Zudem finde ich es erschreckend, wie die Gewallt durch die extreme Linke aufgrund des Grundes für diese Gewallt als „bessere Gewalt" betitelt wird. Da bringt es meiner Meinung nach auch nichts in einem Nebensatz nachzulegen und zu behaupten, dass ja grundsätzlich keine Gewallt gut sei.<<
Ist ein Zitat aus Minatos Beitrag, der eine falsche Zitierung beinhaltet und komplett das Gesagte von dem besagten Herr van Aken verdreht. Das habe ich übrigens als Referenz in meinem vorherigen Beitrag geschrieben:
Damit relativierst du rechte Gewalt, auch wenn du das vermutlich nicht beabsichtigst. Genau deshalb habe ich reagiert.
Es ist kein Widerspruch, sondern ein Unterschied zwischen Grundsatz und Realität.
Grundsatz: Gewalt ist nie akzeptabel.
Realität: rechte Gewalt ist zahlenmäßig und in ihrer Zielrichtung eine weitaus größere Bedrohung als linke Gewalt. Beides kann gleichzeitig wahr sein, außer man will es nicht sehen.
Jede Statistik hat methodische Schwächen, klar und das steht nicht zur Debatte. Aber solange du keinen Gegenbeleg bringst, ist das nur der Versuch, harte Fakten zu verwässern.
2024: sechs versuchte Tötungsdelikte von rechts, null von links. 1.121 rechte Körperverletzungen vs. 216 linke.
Das sind keine „Gefühlskategorien“, sondern offizielle Zahlen aus dem Verfassungsschutzbericht.
Wenn du das auf „Nachbarschaftsstreit wegen einer ungeschnittenen Hecke“ herunterbrechen willst, klingt das nicht differenziert, sondern verzweifelt. :')
Hier verdrehst du bewusst das Geschriebene von Anti: Sie hat nicht Gewalt verherrlicht, sondern klargemacht, gegen wen sie sich richtet. Niemand sagt, linke Gewalt sei gut (warum auch immer ich 43953949 Beiträge dazu machen muss *sigh*) – nur, dass rechte Gewalt systematisch Menschen trifft, die einfach existieren, während linke Gewalt (so falsch sie auch ist) überwiegend Rechte selbst oder Institutionen adressiert. Diese Einordnung mit „Verherrlichung“ gleichzusetzen, ist heuchlerisch.
Dein Hinweis auf Sprache wäre ernst zu nehmen, wenn er nicht dazu benutzt würde, Minatos Kommentar zu polieren. Der war so neutral wie ein Wahlplakat von der AfD, lmao. Das als Differenzierung zu verkaufen, ist schon fast Ironie pur.
Re: 2 cents on politics
von Polythea am 21.09.2025 18:59Ich verstehe deinen Punkt, aber genau da liegt für mich das Problem: Minatos Kommentar war eben nicht neutral. Er hat nicht einfach gesagt „nicht jeder, der nicht links ist, ist rechts“ – was ja völlig unstrittig wäre. Sondern er hat rechte Narrative („Heimatstolz“, „man darf ja gar nichts mehr sagen“, „früher war alles besser“) so verpackt, dass sie harmlos klingen. Genau darin steckt die Gefahr. Es klingt moderat, öffnet aber rhetorisch Tür und Tor für Ideologien, die eben nicht einfach „eine Meinung“ sind.
Und nur zur Klarstellung: Niemand zwingt hier irgendwem eine Meinung auf. Es geht darum, mit Statistiken, Fakten und gesundem Menschenverstand zu argumentieren.
Auch dir stimme ich im Grundsatz zu: Gewalt ist auf keiner Seite akzeptabel, und natürlich sollte man Begriffe nicht inflationär nutzen. Aber das Problem ist, dass dein Kommentar Minatos Beitrag nachträglich relativiert – so, als hätte er nur zu mehr Differenzierung aufgerufen. Tatsächlich hat er aber rechte Ideologien weichgespült und als „harmlosen Diskussionspunkt“ dargestellt.
Und wenn wir, wie Anti richtig geschrieben hat, auf die Zahlen schauen, wird die Dimension klar:
1.121 rechte Körperverletzungen vs. 216 linke.
Natürlich ist auch linke Gewalt nicht zu verharmlosen. Aber rechte Gewalt richtet sich systematisch gegen Minderheiten, Andersdenkende, schlicht gegen Menschen, die einfach existieren. Linke Gewalt richtet sich überwiegend gegen Rechte selbst oder Institutionen wie die Polizei. Beides ist nicht „gut“ – aber es ist eben auch nicht dasselbe. (⇽ wenn man schon van Aken richtig zitieren möchte aus seinem Interview mit der WELT.)
Darum halte ich das „beide Seiten sind gleich schlimm“-Narrativ für gefährlich. Es klingt neutral, ist es aber nicht, weil es reale Gewaltverhältnisse verschleiert. Und während wir hier theoretisch über Definitionen diskutieren, sind es rechte Straftaten, die Menschenleben bedrohen. :/